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Investieren in Ideen – Crowdfunding

Investieren in Ideen – Crowdfunding

Crowdfunding ist ein relativ junges Phänomen. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern „crowd“ (dt. Menschenmenge) und „funding“ (dt. Finanzierung) zusammen. Das wesentliche Merkmal des Crowdfundings ist also die Generierung von Geldern zur Finanzierung verschiedenartiger Projekte durch viele Personen.

Varianten von Crowdfunding

Nicht jede Form des Crowdfundings hat die gleichen Ziele. Während einige Initiatoren Einnahmen für einen guten Zweck sammeln, dienen andere Projekte der Finanzierung von Start-ups.

Genauso unterschiedlich ist die Höhe der gesammelten Summen – im Extremfall können über 20 Mio. US-Dollar für ein einziges Projekt zusammenkommen (Smartwatch von Pebble Technology im Jahr 2015 über kickstarter.com). Auch die Art der Zurverfügungstellung von Geldern unterscheidet sich zum Teil erheblich. Vier unterschiedliche Modelle sind letztlich zu nennen:

  • Reward-Based Crowdfunding (klassisches Crowdfunding)
  • Equity-Based Crowdfunding (Crowdinvesting)
  • Lending-Based Crowdfunding (Crowdlending)
  • Donation-Based Crowdfunding (Crowddonation)

Klassisches Crowdfunding

Um Projekte umzusetzen, bedarf es in der Regel einer Mindestkapitalmenge. Diese legt der Initiator der Kampagne zu Beginn fest. Jeder Geldgeber nennt die Summe, die er/sie investieren möchte.

Sobald die Mindestkapitalmenge erreicht ist, startet die Aktion und aus der Bereitschaft des Investierens wird die tatsächliche Bereitstellung der genannten Summe.

Teilweise gelingt Projekten dabei eine Überfinanzierung. So kamen für das Kartenspiel Exploding Kittens im Jahr 2015 mit 8,78 Mio. US-Dollar sagenhafte 87.825 % der anvisierten Mindestsumme von 10.000 US-Dollar zur Entwicklung des Spiels zusammen.

Erreicht eine Kampagne die festgelegte Mindestsumme nicht, erhält der Initiator in den meisten Fällen gar kein Geld, die potenziellen Geldgeber zahlen nichts.

Im Gegenzug zu einer Geldleistung kann der Initiator Gegenleistungen anbieten. Sind dies bei kleinen Kampagnen oft Geschenke von mehr oder weniger ideellem Wert oder ein Exemplar des fertigen Produkts, handelt es sich bei Großprojekten meist um Rechte, Geld- oder Sachleistungen.

Die Kommunikation der Kampagne erfolgt über eine Internetplattform. Hier stellt der Initiator das Plan-Projekt ausführlich mittels einer Beschreibung oder kurzer Videos vor und wirbt so für die Unterstützung. Potenzielle Geldgeber steuern entsprechende Seiten an und suchen sich ein interessantes Projekt aus.

Während der Projektlaufzeit ist das Marketing ein nicht zu vernachlässigender Aspekt. Nur eine Kampagne, die von anderen Menschen wahrgenommen wird, kann letztlich finanziell erfolgreich sein. Es geht also vor allem bei kleinen Kampagnen darum, diese möglichst breit in den sozialen Medien zu streuen.

Am Ende der Laufzeit einer Kampagne zahlt die Plattform das Geld abzüglich einer Provision an den Initiator aus. Eventuell erheben zwischengeschaltete Finanzdienstleister weitere Gebühren.

Crowdinvesting

Crowdinvesting zeichnet sich dadurch aus, dass Finanziers Beteiligungen an Unternehmen oder Immobilien erwerben und damit mittels Renditen von erwirtschafteten Gewinnen profitieren. Teilweise ist auch eine Abfindung bei Ausstieg Vertragsbestandteil, die sich auf der Steigerung des Unternehmenswertes begründet. Das Investment erfolgt meist über stille Beteiligungen, Genussrechte oder partiarische Darlehen.

Für junge Unternehmer ist diese Form der Finanzierung besonders dann attraktiv, wenn nur kleine Summen benötigt werden und / oder ein Kredit bei einer Bank nicht infrage kommt.

Im Gegensatz zum klassischen Crowdfunding spielte das Crowdinvesting zumindest in Deutschland lange Zeit nur eine marginale Rolle. Zuletzt stieg das Gesamtvolumen jedoch auf mehr als 60 Mio. Euro und konnte zwischen 2015 und 2016 Wachstumsraten von 39 % erreichen.

Die beliebtesten Investitionsformen sind dabei Immobilien (zwischen 2011 und 2017: 115,6 Mio. Euro), Unternehmen (17,4 Mio. Euro) und Energieprojekte (17,4 Mio. Euro).

Entscheidend ist aufgrund des Ausfallsrisikos die intensive Prüfung des Projektes durch den Seitenbetreiber, um die Ertragsaussichten des Unternehmens, die Integrität der Geschäftspartner und die Compliance mit Rechtsnormen zu gewährleisten. Bei geringen Summen bleibt dies oftmals aus.

Andererseits ist die detaillierte Bereitstellung von Unternehmer-Daten bei solcherart Projekten eine kritische Komponente, da diese auch der Konkurrenz nutzen können. Es kommt daher immer wieder zu einem unzureichenden Kenntnisstand bei den Investoren und zu damit verbundenen Fehleinschätzungen.

Wenngleich Crowdinvesting insgesamt eine attraktive Anlageform mit teilweise hohen Renditen ist, so ist das Ausfallrisiko nicht zu unterschätzen. Bei einem Misserfolg des finanzierten Projektes verliert auch der Crowdinvestor sein Geld.

Crowdlending

Crowdlending stellt eine Alternative zum klassischen Darlehen bei einer Bank dar. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass keine Bank über die Kreditvergabe entscheidet. Viele einzelne Personen finanzieren hier einen Kredit für einen Menschen oder ein Unternehmen. Dieser muss innerhalb einer fest vereinbarten Laufzeit samt Zinsen zurückgezahlt werden.

Entscheidend für die Höhe des Zinses ist die Bonität des Antragstellers. Sie wird vor dem Einstellen des Projektes auf der Webseite durch den Betreiber geprüft. Dieser behält sich vor, Anträge auch abzulehnen, wenn beispielsweise das Ausfallrisiko zu hoch ist.

Für Anleger ist das Crowdlending insbesondere aufgrund der guten Renditechancen interessant. Doch auch hier gilt: Je höher diese sind, desto größer ist das Ausfallrisiko. Gleichzeitig sind die Konditionen jedoch transparent und eindeutig geregelt.

Spendengenerierung durch Crowddonation

Beim Sammeln von Spendengeldern gibt es nur selten eine Gegenleistung. Auch ist der Erfolg einer Kampagne nicht unbedingt an eine Mindestsumme geknüpft. Der Initiator erhält jene Summe, die am Ende der Kampagne zusammengetragen werden konnte.

Crowdfunding-Plattformen

Die ersten bekannten Crowdfunding-Plattformen entstanden im Medienbereich. So richtet sich die Plattform artistshare.com seit 2003 an Musikfans, die Geld zur Finanzierung von Tonstudioaufnahmen spenden. SellaBand startete mit einem ähnlichen Anliegen 2006 in Europa, ging 2015 jedoch in die Insolvenz.

2008 folgte Indiegogo, ein Jahr später kickstarter.com. Seitdem hat sich die Anzahl der Anbieter vervielfacht. Allen gemein ist, dass die generierten Gelder ausschließlich zweckgebunden sind.

In Deutschland hat sich neben den amerikanischen Größen unter anderem startnext.de für Projekte aller Art etabliert.

Auf die Investition in Immobilien haben sich beispielsweise exporo.de, ev-capital.de des Immobilienunternehmens Engel & Völkers oder grundag.de spezialisiert. Bettervest.de, gls-crowd.de und greenrocket.de werben mit Investitionen in umweltnahe Projekte, econeers.de und greenvesting.de mit Anlagen in nachhaltige Energien.

Mit seedmatch.de, deutsche-crowdinvest.de und companisto.de sind nur einige der auf Start-ups fokussierten Betreiber zu nennen.

Auf Spendengelder spezialisierte Plattformen sind hingegen betterplace.org, leetchi.com und gofundme.com. Die bekanntesten Anbieter im Bereich des Crowdlendings sind auxmoney.com und smava.de.

Eine umfassende Übersicht über Plattformen mit diesen und anderen Schwerpunkten findet sich hier.

Vorteile von Crowdfunding für Start-ups und Unternehmen

  • Check der Marktchancen: Der Erfolg einer Kampagne kann als Test für das Marktpotenzial eines Produktes dienen. Scheitert bereits das Generieren des Mindestkapitals, ist davon auszugehen, dass sich auch das Produkt nicht gut verkaufen lässt.
  • Aufbau potenzieller Kunden: Durch die Kampagne und die Beteiligung kann ein Unternehmen schon im Vorfeld in den Dialog mit späteren Käufern treten und eine Kundenbindung schaffen. Teilen Unterstützer ein Projekt während der Laufzeit, wirken sie direkt als Multiplikatoren.
  • Gute Konditionen: Die Konditionen für die Beschaffung des Geldes sind meist günstiger als bei klassischen Kreditinstituten, da Zwischenhändler entfallen.
  • Optimierung des Cashflows: Die ersten Absatzzahlen sind ebenso transparent wie die Summe der Vorfinanzierung. Damit sind Einkauf, Produktion und Cashflow für die erste Zeit planbar.

Fazit

Crowdfunding stellt sowohl für die Initiatoren als auch für die Investoren eine attraktive Form der Finanzierung bzw. der Geldanlage dar – solange man sich an die Spielregeln hält und sich der Chancen und Risiken gleichermaßen bewusst ist.

 

© Rabia Elif Aksoy / 123rf.com

© dolgachov / 123rf.com

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